Wenn die Temperaturen bei uns im Ötztal tief unter dem Gefrierpunkt liegen, schützen wir uns mit Pulli, Mütze, Schal und Co. vor der Kälte. Aber auch bestimmte Lebensmittel können dabei helfen, den Körper warm zu halten.
Was wohl jeder von uns kennt, ist die wärmende Wirkung einer scharfen Speise wie zum Beispiel Chili con Carne. Wenn es mal besonders scharf ist, fängt man oft an zu schwitzen und bekommt vielleicht sogar eine kleine Hitzewallung.
Vielen Gewürzen wird eine wärmende Wirkung zugeschrieben. Diese fördern nicht nur die Durchblutung, sondern stärken auch Magen und Milz und unterstützen die Verdauung. Auch die Zubereitungsart von Lebensmitteln ist ausschlaggebend. Statt Rohkostsalat sollte man bei winterlichen Temperaturen eher zu lang geschmorten, gekochten oder gedünsteten Gerichten greifen. Besonders empfehlen wir euch auch, mit einem warmen Frühstück wie z.B. Porridge mit gebratenen Äpfeln, Honig und Zimt oder Rührei in den Tag zu starten. Auch wir lieben es! Es ist gesund und schmeckt so lecker!
Hier ein paar besonders wärmende Lebensmittel:
• Zwiebeln, schwarzer Pfeffer, Knoblauch, Ingwer
• Kartoffeln, Brokkoli, Spinat, Bohnen
• Wurzelgemüse wie Karotten, Rettich, Rüben
• Rote Fleischsorten wie Rind, Schwein, Lamm (nur in Maßen)
Schon vom wärmenden Naturprodukt der Schafwolle gehört?
Viele denken bei Schafwolle an dicke, auf der Haut kratzende Pullover. Doch es ist ganz anders. Mittlerweile zählt Schafwolle zu den beliebtesten Naturfasern. Sie wärmt im Winter, kühlt im Sommer, ist geruchshemmend, schmutzunempfindlich und damit pflegeleicht. Viele Einheimische schwören auf Lammfell, um Babys im Kinderwagen zu wärmen. Bei uns im Ötztal ist Schafwolle wirklich sehr gefragt. Es gibt sogar ein Schafwollzentrum – nur wenige Fahrminuten von uns entfernt. Das Ötztaler Schafwollzentrum bezieht die Wolle von rund 400 Schafhaltern aus der Region. Aus der robusten Wolle werden Teppiche, Garne und auch Filzwolle hergestellt. Aus der Filzwolle werden dann die beliebten Filzpatschen hergestellt, die im Sommer und im Winter, ohne darin zu schwitzen oder zu frieren, angenehm zu tragen sind. Auch wir schauen ab und zu im WerkstattLaden des Ötztaler Schafwollzentrums vorbei. Hier gibt es immer so tolle Produkte aus Schafwolle zu kaufen.
„A guats Schnapserl“
Seit einem halben Jahrtausend wird in Tirol Schnaps gebrannt. Für die meisten Bauern in den abgelegenen Hochtälern und Almen Tirols war es überlebensnotwendig, sich durch den Verkauf des Schnapses ein Zubrot zu verdienen. Im ländlichen Raum gehört es für viele Betriebe zur Tradition mit viel Bedacht, Wissen, Zeit und Liebe Schnaps herzustellen. Eine wichtige Regel ist zu beachten: Wenn man in einem Tiroler Haus als Besucher ein „Schnapserl“ angeboten bekommt, gilt es als unhöflich, dieses Symbol der Gastfreundschaft abzulehnen. Der sogenannte Verdauungsschnaps ist bei uns zu einer richtigen Tradition geworden. Der Schnaps ist in all seinen Formen und verschiedenen Geschmacksrichtungen nicht nur im Sommer sondern vor allem im Winter sehr beliebt, um sich aufzuwärmen.
Lust auf Kochen? Hier 3 traditionelle Gerichte für besonders kalte Wintertage:
Tiroler Gerstensuppe
Die Gerstensuppe ist in ganz Tirol verbreitet; Gerste ist robust, gedeiht bis in 1500 Meter Höhe. Statt des teuren Specks kochte man früher oft einen Knochen in der Suppe mit.
Zutaten:
- 120 g Bauchspeck
- 1 Zwiebel
- 75 g Gerste
- 250 g Gemüse (Karotte, Sellerie)
- 1,5 Liter Wasser
- Salz
- Pfeffer
- Petersilie
Zubereitung
Speck fein schneiden, mit Zwiebel zerlaufen lassen, anrösten. Gerste kurz mitrösten, mit Wasser aufgießen, eine Stunde kochen lassen. Nach 40 Minuten Gemüse zugeben, mit Salz und Pfeffer würzen, Petersilie erst zum Schluss beigeben. Gegebenenfalls mit frittiertem Sellerie garnieren.
Rindsgulasch
Gulasch hat seine Wurzeln in Ungarn, ist aber aus der traditionellen Tiroler Küche längst nicht mehr wegzudenken. Das geschmorte Fleischgericht schmeckt nicht nur in den verschiedensten Varianten sondern ist während der kalten Jahreszeit besonders wärmend.
Zutaten
- 400 g Rindfleisch
- 2 große Zwiebeln - in Streifen geschnitten
- 2 EL Öl zum Anbraten
- 1 EL Tomatenmark
- 1/8 l Rotwein
- ½ TL Weißweinessig
- 1 l braune Kalbsbrühe - Fleischsuppe oder Wasser
- ½ EL Paprika - edelsüß, Pfeffer aus der Mühle, Salz
- 1 Lorbeerblatt
- 1 TL Kümmel
- Knoblauch
- Majoran Zitronenschale - gemischt
Zubereitung
Die Zwiebeln im heißen Öl goldgelb rösten. Das Rindfleisch in große Würfel schneiden. Das Fleisch anbraten, Tomatenmark dazugeben und kurz mitrösten. Mit Paprika bestreuen, mit Rotwein und Weißweinessig löschen, einkochen lassen und salzen. Mit der braunen Kalbsbrühe oder Fleischsuppe aufgießen und schmoren lassen. Falls nötig noch etwas Kalbsbrühe nachgießen. Das Gulaschgewürz fein hacken und zum Schluss unter das Gulasch rühren und servieren. Garzeit: 1 ½ bis 2 Stunden
Tipp: Sie können das Fleisch beim Anbraten auch mit etwas Mehl bestreuen, dann bindet die Sauce besser. Als Beilage eignen sich Polenta, Kartoffelpüree oder Semmelknödel.
Tiroler Speckknödel
Sie sind Klassiker der Tiroler Küche. Besonders gut schmecken sie auf einer Hütte oder Alm bei herrlichem Wetter an einem Skitag. Die Knödel werden traditionell mit Sauerkraut oder Salat serviert, sind aber besonders wärmend wenn man sie mit einer klaren Gemüse- oder Rindsuppe isst.
Zutaten
- 5 alte Semmeln oder 250 g Knödelbrot
- Salz
- ¼ l Milch
- 2 Eier
- 3 EL Semmelbrösel
- 80 g Speck, sehr fein gewürfelt
- 30 g Butter
- Schnittlauch
- Salzwasser
- 1½ l Gemüse- oder Rinderbrühe
Zubereitung
Etwas warme Milch über die klein geschnittenen Semmeln oder das Knödelbrot gießen und ein paar Minuten einziehen lassen. Inzwischen den Speck in Butter anrösten.
Die restliche Milch, Eier und die Speckwürfel zum Brot geben, salzen und alles von Hand vermischen. Die Semmelbrösel darunter mischen. Wenn der Teig zu nass ist, noch mehr Brösel hinzufügen.
Mit nassen Händen 8-12 gleich große Knödel formen und diese 10-15 Minuten in leicht köchelndem Salzwasser ziehen lassen.
Die Tiroler Speckknödel mit Sauerkraut, Salat oder in Suppe servieren.